Direkt zum Seiteninhalt springen
Filmstill aus „Cidade Rabat" von Susana Nobre. Eine Frau schaut nachdenklich aus dem Fenster eines Autos.
© Paulo Menezes

Fr 24.02.
10:30

Helena ist 40. Sie arbeitet als Produktionsassistentin beim Film, hat eine Tochter, einen Ex-Mann, einen Lover und, am Anfang des Films, eine Mutter. In einer der ersten Szenen besucht sie die alte Frau zum Mittagessen. Wenig später sitzt Helena (Raquel Castro) mit ihrer Schwester im Büro eines Bestatters und entscheidet, ob der Sarg bei der Trauerfeier offen oder geschlossen sein soll.

CIDADE RABAT, Susana Nobres jüngster Film seit NO TÁXI DO JACK (Berlinale Forum 2021), beschäftigt sich mit der Trauer. Die artikuliert sich verhalten, während der Film durch Helenas Alltag wandert. Ob die Protagonistin an einem Bankschalter wartet, bei der Beerdigung den Priester düpiert oder einen Windbeutel verspeist: All dem gilt ein gleichbleibendes, ruhiges Interesse. Die Lakonie ist unverkennbar, der Humor leise, zweimal sorgen Partys für Bewegung, und ab und zu gliedert Klaviermusik die Folge der Szenen. Subtil stellt Nobre Fragen der Ökonomie: Wie zahlt man buchhalterisch korrekt Laiendarsteller*innen, solange diese keine Aufenthaltsgenehmigung haben? Und wieso erkennt Helena, wenn sie gemeinnützige Arbeit leistet, nicht, dass sie den Abwasch machen soll? (Cristina Nord)

Gefördert durch:

  • Logo des BKM (Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien)